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Was sagen die Medien?
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Seit über 23 Jahren berichten die Medien von umweltbedingten Erkrankungen sowie den üblen Tricks der Berufsgenossenschaften und ihrer „bewährten“ Gutachter, mit denen die berechtigten Ansprüche beruflich Erkrankter abgeschmettert werden. Magazinsendungen wie KONTRASTE, MONITOR, WISO, PANORAMA, ZDF Reportage, WDR „markt“ u.a. recherchierten in den letzten Jahren schier unglaubliche Fälle.
Am 14.04.1988 brachte der WDR den ARD-Film von Gerd Monheim: „Gesucht wird Gift am Arbeitsplatz“, ein mehrfach prämierter Film über Berufsgenossenschaften, der großes Aufsehen erlangte.
Hat dieser Filmbeitrag irgendetwas an der hier gezeigten Problematik ändern können?
Leider nein!
Seitdem wurden veröffentlicht:
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. „Käufliche Wissenschaft“ Autoren: Antje Bultmann, Friedemann Schmidthals, 1994, in diesem Buch wurde ein Artikel veröffentlicht, Autor: Hans-Joachim Dohmeier, Rechtsanwalt, „Die Betrugsgenossenschaften“ 1994
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., Autorin: Antje Bultmann, „Vergiftet und allein gelassen“ 1996
SPIEGEL: „Ein Filz und ein Geflecht“ 17.07.2000 Autor: Udo Ludwig
ZDF Welsers Fälle: „Mit mir nicht! Berufsgenossenschaft betrügt Bergarbeiter“ 20.12.2000
WDR „markt“ Autor: H-C Schultze: Ein Gebäudereiniger kämpft erfolglos um die Anerkennung einer Berufskrankheit 09.04.2001
WDR Panorama „Kampf um Witwenrente“ 18.11.2002
Plusminus ARD „Widerstand gegen Berufsgenossenschaft“ Autor: H-C Schultze, 18.02.2003
„Gesamteuropäische Kampagne gegen Gift am Arbeitsplatz“ Bericht von Sandra Standhartinger im Internet am 14.05.2003. Demnach sind 35 Mio. Menschen und damit ein Fünftel der Beschäftigten in der EU krebserzeugende Agenzien ausgesetzt
WDR MONITOR Autor: H-C Schultze „Krank durch Arbeit“ 22.05. 2003
Koblenzer Sender „Berufskrank-was nun?“ Autor: Bert Steffens 18.09.2003
BRISANT „Krank durch Arbeit“ 17.10.2003
WDR MONITOR „Krankheit durch Lösungsmittel – Ein dubioses Merkblatt und seine Folgen“ Autoren: Gregor Witt, Fr. Konopatzki, 22.07.2004
ZDF Frontal 21 „Berufsgenossenschaften verweigern Renten; Verschleppen bis zum Tod“ 17.08.2004
Report Mainz ARD „Berufsgenossenschaft und Asbest“ Autoren: Gregor Witt, H-C Schultze, 06.12.2004
Plusminus „Wie Kranke im Clinch mit Berufsgenossenschaften liegen“ 14.12.2004
WDR „markt“ „Asbest“ Autoren: H-C Schultze, Gregor Witt, 10.01.2005
Anwaltsverlag Bonn, Prof. Frentzel-Beyme: „Berufskrankheiten im Verständnis bewährter Gutachter der Berufsgenossenschaften“ 2005
ARD „Kontraste“ „Der Vollstrecker“ Autoren: H-C Schultze, Gregor Witt, 24.03.2005
WDR „markt“ „Berufsgenossenschaft – Merkblatt verhindert Rente“ 02.05.2005
ARD „plusminus“ „Gesetzlich Versicherte subventionieren Berufsgenossenschaften“ Autoren: Gregor Witt, H-C Schultze, 31.05.2005
taz „Wenn 100 Seiten Gerichtsakten fehlen“ Artikel vom 01.08.2005
taz „Weniger Rente für die Berufskranken“ Artikel vom 12.08.2005
taz „Bergleute husten unbezahlt“ Artikel vom 03.11.2005
taz „Die Macht der Sachverständigen“ Artikel vom 11.11.2005
taz „Wer zertifiziert die Gutachter?“ Artikel von 2005
ZDF- Reportage „Endloser Gutachter Streit“ 12.03.2006
ZDF „Frontal 21“ „Wenn Berufsgenossenschaften nicht zahlen“ 21.03.2006
WDR 5 „Asbest“ „Der lange Schatten der Vergangenheit“ 22. 11.2006
MDR „Fakt“ „Wismut – Anerkennung von Krebs als Berufskrankheit“ Autoren: Inga Klöver, Eva Simon, 03.09.2007
Südwest-Verlag, Dr. med. Runow, „Wenn Gifte auf die Nerven gehen“ 2008
taz „Wer den Schaden hat“ Artikel: LARS KLAASSEN vom 11.03.2008
MDR „exakt“ „Vergiftet am Arbeitsplatz“ 13.05.2008
MDR „Fakt“ „Krank durch Lösungsmittel“ Autorin: Janine Göhring, 19.05.2008
taz „Fehler mit Signalwirkung. Wenn der Beruf krank macht“, LARS KLAASSEN, 06.08.2008
taz „Ex-Uran-Bergleute der Wismut kämpfen für Unfallrenten“, FELIX WERDERMANN, 29.12.2008
NDR Umweltreportage „Das Gift kommt zurück“ 23.03.2009
BR sozialmagazin „Krank und trotzdem abgelehnt. Keine Rente für Erwerbsunfähige“ Autor: Jan Zimmermann, 13.09.2009
SWR „Gift am Arbeitsplatz“ 4. Sept. 2009
SWR Rückschau: „Wegeunfälle. Berufsgenossenschaften drücken sich“ 05.12.2009
ARD-Ratgeber „Recht aus Karlsruhe – Wegeunfälle“ 06.03.2010
taz „Krank, aber nicht krank genug“ (Asbest) 07.03.2010 Autor: Jan Zier
Süddeutsche Zeitung „Entscheidung nach 18 Jahren. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Bundesrepublik mehrmals wegen ihrer langsamen Justiz verurteilt“ von Wolfgang Janisch, 08.04.2010
taz „Die vergessenen Vulkanesen“ (Asbest) 04.08.2010 Autor: Jan Zier
taz „Die biologische Lösung“ (Asbest) 13.08.2010 Autor: Jan Zier
taz „Gerechtigkeit als Herzenssache“ 18.10.2010 Autor: Jan Zier
Hannoversche Allgemeine „Es ist gut, was jetzt alles herauskommt“ (Asse und Krebs) 27.11.2010 Interview: Jutta Rinas
Ökotest „Wenn Arbeiten krank macht“ 01.01.2011 Autor: Hendrik Lasch
SaarländischerRundfunk „Entschädigung: Kokerei-Mitarbeiter kämpft für sein Recht“ 02.02.2011 Autorin: Barbara Spitzer
MDR „Echt-LKW-Wäscher (Beschäftigte waschen nach Tschernobil an der Grenzstelle Marienborn verstrahlte LKW, bekommen Krebs, BG erkennt nicht an“ 14.03.2011 Autor: Andras Tempehof
WDR Ruhrnachrichten 06.07.2011 „Asbest: Verdacht bei weiteren Krebskranken“ Presse Archiv Netzwerk
MDR-Exakt „Quecksilber – Ehem. Bergarbeiter Klaus Stajenski kämpft um Anerkennung einer Berufskrankheit wegen Lähmung seiner Beine“ 21.09.2011 Autor: Ben Arnold
NDR „Vergiftet: Wenn Arbeit krank macht (Asbestose)“ 15.11.2011 Autor: Christian von Brockhausen
MDR „Mitarbeiter kämpfen um Anerkennung von Berufskrankheit“ 05.06.2012 Autorin: Marina Riedel
MDR-Ratgeber Escher „Armutsrisiko Arbeitsunfall. Warum die Unfallkasse immer öfter mauert“ 04.10.2012
NDR Hamburg „Asbest Opfer-Berufsgenossenschaft verweigert Entschädigung“ 06.10.2012 Autor: Pia Lenz
SWR „Ärger mit Berufsgenossenschaft“ 25.10.2012 Autorin: Monja Eigenschenk
Generalanzeiger 26.09.2012 „Keine Rente nach schwerem Arbeitsunfall“.ZDFzoom 27.05.2013 „Im Stich gelassen-der Ärger mit der Berufsgenossenschaft“.Liebe Leser dieser Homepage: Viele dieser Veröffentlichungen sind nach einiger Zeit nicht mehr im Internet zu finden. Allerdings können Sie alle taz-Berichte im taz-Archiv nachlesen.
Kommentar:
Deutschland – ein Rechtsstaat?
Art. 2, Abs. 2 des Grundgesetzes sagt: Jeder hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit
Der Leser mag sich selbst ein Urteil darüber bilden
1. wie die Industrie trotz Grundgesetz und Kenntnis der Probleme weiterhin nur an Profit denkt und wissentlich unzählige Menschen am Arbeitsplatz vergiftet und ins soziale Abseits treibt,
2. wie die Berufsgenossenschaften sich in den allermeisten Fällen gewissenlos über ihren gesetzlichen Auftrag hinwegsetzen,
3. wie letztendlich beruflich Erkrankte von teilweise kriminellen Sozialrichtern über den Tisch gezogen werden.
Ein nicht genannter Anwalt sagt: „80 % der Deutschen glauben an den Rechtsstaat; die anderen 20 % haben schon ihre Erfahrung mit ihm gemacht“.
Ex-Richter Frank Fahsel sagt in einer öffentlichen Erklärung (Süddeutsche Zeitung, 02.04.08): „Ich habe unzählige Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte erleben müssen, die man schlicht „kriminell“ nennen kann. (…) Ich… habe …ebenso unglaubliche wie unzählige, vom System organisierte Rechtsbrüche und Rechtsbeugungen erlebt, gegen die nicht anzukommen war/ist, weil sie systemkonform sind“.
Prof. Dr. Hans-Joachim Selenz ergänzt: „Besser kann man den Zustand in Teilen der deutschen Justiz nicht auf den Punkt bringen, mit Hilfe derer Politik und Wirtschaft den Rechtstaat missbrauchen. (…) Explizit kriminelles Justizhandeln gibt es zuhauf. (…) Der Sumpf schließt die höchsten deutschen Gerichte ein. Daher gibt es praktisch keine Verurteilung wegen Rechtsbeugung, Strafvereitelung im Amt und Begünstigung“.
Was sollte man dem noch hinzufügen? Vielleicht dieses?
„Außer Frage steht, dass sich die deutsche Justiz der Kritik wegen ihrer Urteile stellen muss. Auch scharfer Protest und überzogene Kritik sind durch die grundgesetzlich geschützte Meinungsfreiheit gedeckt….“
(Präsident des Oberlandesgerichts a. D. Rudolf Wassermann, in: NJW 1998, 730, 731)